Die große Kirche oder Kirche Unserer Lieben Frau
Eine kleinere Kirche hatte zuerst an der Stelle der heutigen Kirche gestanden. Mitte des 14. Jahrhunderts wurde eine neue Kirche gebaut. Davon ist heute nur noch die Unterseite des Turms erhalten. Nach der Erhebung zur Stiftskirche im Jahr 1409 fand eine rege Bautätigkeit statt. Nach dem Stadtbrand von 1452 wurde mit dem Bau des heutigen Lang- und Querhauses begonnen. Wahrscheinlich unter der Leitung von Baumeister Evert Spoorwater.
In der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts wirkte sich die Reformation zunehmend auf Tholen aus. Die Kirche wurde „in Stücke gerissen“. Das Tor, das wohl reich mit Skulpturen geschmückt gewesen sein muss, wurde vollständig entblößt. 1577 ging die Kirche in den Besitz der Protestanten über.
Sehenswert sind auf jeden Fall die über 100 Grabsteine, von denen der älteste aus dem Jahr 1421 stammt. In einem Keller unterhalb des Nordtores sind Mumien untergebracht. Dies sind die natürlich erhaltenen Überreste von Mitgliedern der Familie Van Vrijberghe, die im 17. und 18. Jahrhundert Posten im Stadtrat innehatten.
Gasthauskapelle
(Kerkstraat 15) Das St. Laurentius gewidmete Gästehaus wurde 1312 gegründet, um armen Reisenden eine Unterkunft zu bieten. Die Kapelle des Gasthauses wurde kurz nach dem großen Stadtbrand von 1452 erbaut. Während des Achtzigjährigen Krieges wurden hier Soldaten gepflegt und die Kapelle auch als Lagerraum genutzt. 1747 wurde die Kapelle erneut zur Unterbringung verwundeter Soldaten genutzt. 1631 wurde die Kapelle an einen Zimmermann verkauft. Die Kapelle wurde später in drei separate Häuser aufgeteilt. In den 1970er Jahren wurden diese Häuser restauriert und wieder in eine einzige Kapelle umgewandelt.